An ein ES600-Netzwerkmodul lassen sich bis zu sechs ETAS Kompakthardware-Module einschließlich weiterer ES600-Module anschließen, synchronisieren und mit Strom versorgen. Zusätzlich dazu synchronisieren die ES600-Module die Daten, welche über die einzelnen Kanäle der angeschlossenen Mess-, Schnittstellen- oder Prototyping-Module erfasst werden.
Zum Beispiel lassen sich mit Hilfe des ES600.2-Moduls bis zu vier Steuergeräte mit XETK-Schnittstelle an das Prototyping- und Schnittstellen-Modul ES910 anschließen, mit dem am Prüfstand in kurzen Zyklen Werte im Steuergerät verändert und Messdaten erfasst werden können.
Mit Hilfe von ES600-Modulen wird das zeitliche Auseinanderlaufen unterschiedlicher Signale während einer Messung verhindert: die miteinander verbundenen Module verhalten sich wie ein einziges Messgerät, dessen Zeitstempel um weniger als eine Mikrosekunde um den vorgegebenen Takt schwanken. Damit wird sichergestellt, dass die zeitliche Korrelation der Daten verschiedener Messkanäle zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist.
Der Betriebs- und Fehlerstatus des Moduls und die Aktivität der einzelnen Anschlüsse werden kontinuierlich über LEDs angezeigt. Um Strom zu sparen, wechseln die angeschlossenen Module automatisch in den Standby-Modus, wenn kein PC oder Drive-Rekorder angeschlossen ist. Um Lastspitzen zu vermeiden, schalten die ES600-Module die angeschlossenen Geräte bei der Inbetriebnahme sequenziell ein.
Vorteile
- Datenübertragung zwischen der Hostanwendung auf dem Desktop- / Laptop-PC, Prototyping- und Schnittstellenmodul ES910 und mehreren Mess-, Schnittstellen- oder Prototypingmodulen oder XETK-Steuergeräteschnittstellen über Gigabit Ethernet
- Sechs Fast Ethernet-Geräteanschlüsse mit integrierter Spannungsversorgung
- Hintereinanderschalten mehrerer ES600.2-Module möglich
- Präzise Zeitsynchronisation aller angeschlossenen Messkanäle mit einer Genauigkeit von 1 μs oder besser
- Standby-Funktion
- Sequenzielles Einschalten angeschlossener Geräte
- Anzeige des Gesamtgeräte- und Datenübertragungs-Status
- Stabiles, funktionelles Metallgehäuse
Zeitsynchronisation mit Fast-Ethernet-Verbund
Zum Abgleich der Messkanäle in einem Modulverbund stellen die Module einen globalen Zeittakt zur Verfügung.
Die Zeitsynchronisationseinheit des ES600-Masters synchronisiert die angeschlossenen Module über die Ethernetleitungen. Die Slavemodule passen sich dem Takt, der durch das Mastermodul vorgegeben wird, an. Das Mastermodul ist immer das Modul, das am PC angeschlossen ist.
Eine Phasenverschiebung der einzelnen Messsignale gegeneinander ist damit ausgeschlossen, auch wenn die Messwerte von verschiedenen Modulen erfasst werden. Die Daten aller angeschlossenen Module der Baureihen ES4xx, ES5xx, ES6xx und des (X)ETKs werden auf eine Mikrosekunde genau synchron erfasst.
Zeitsynchronisation mit ES89x
Wird im Versuchsaufbau eine ES89x um ein ES600-Modul erweitert, so kommunizieren diese über eine Gigabit-Ethernet-Verbindung miteinander. In dieser Domäne erfolgt die Zeitsynchronisation gemäß dem Protokoll "IEEE 1588".
Die an die ES600 angeschlossenen Downstream-Module kommunizieren über eine Ethernet-Verbindung. Die Signale werden in dieser Domäne nach dem Protokoll "ETAS Sync" synchronisiert. Die ES600 dient als Schnittstelle zwischen den beiden Domänen und sorgt dafür, dass die Signale der Downstream-Module trotzdem am Computer zeitsynchron nach dem Protokoll "IEEE 1588" dargestellt werden.
Die Daten aller angeschlossenen Module der Baureihen ES4xx, ES5xx, ES6xx und des (X)ETKs werden auf eine Mikrosekunde genau synchron erfasst.
Zeitsynchronisation mit ES89x und BR_XETK
Wird im oben genannten Versuchsaufbau der (X)ETK durch einen BR_XETK ersetzt, wird das IEEE-1588-Signal nicht über den Fast-Ethernet-Port der ES600 weitergeleitet. Stattdessen werden die zwei IEEE-Domänen am Computer getrennt dargestellt. Innerhalb der einzelnen Domänen erfolgt die Zeitsynchronisation weiterhin mit einer Genauigkeit von einer Mikrosekunde. Die beiden Zeitdomänen werden durch INCA mit einer Genauigkeit von einer Millisekunde synchronisiert.
Wake-up- und Stand-by-Funktion
Bei einem Einsatz im Fahrzeug muss der Energieverbrauch möglichst niedrig sein, weil die Messausrüstung von einer Batterie gespeist wird. Deshalb ist das ES600-Modul an allen Anschlüssen mit einem Link-Signal-Detektor für eine automatische Stromsparfunktion ausgerüstet.
Mit der Wake-up- und der Standby-Funktion kann das Modul automatisch zwischen den Betriebszuständen "Standby" und "Ein" wechseln.
Die ES600 und daran angeschlossene ETAS-Module gehen automatisch in den Betriebszustand "Standby", wenn kein Anschluss mehr Linksignale empfängt oder die ES8xx oder der Host-Computer ausgeschaltet oder abgetrennt wird. Sobald wieder an mindestens einem Anschluss Linksignale empfangen werden oder die ES8xx oder der Host-Computer erneut aktiv wird, wechselt das Modul automatisch aus dem Standby in den Betriebszustand "Ein" und schaltet angeschlossene ETAS-Module im Messsystem automatisch ein.