XCP – AUTOSAR Single-Pointer-Methode via XCP-Protokoll
Mit den Kalibrierkonzepten der AUTOSAR Single-Pointer-Methode (SPM) ist INCA mit Version 7.2 SP14 in der Lage, Kalibrierdaten dynamisch auf Arbeitsseiten zu emulieren. Die Parameter oder Gruppen von Parametern werden in der A2L-Datei definiert und vom Steuergerät mittels Zeigertabelle (pointer table) zugänglich gemacht. Die Zeigertabelle befindet sich im Arbeitsspeicher (RAM). Steuergeräteinterne Algorithmen verwenden ebenfalls die Zeigertabelle, um Parameterwerte zu lesen.
Es wird zwischen zwei Zeigertabellen unterschieden, die beide im RAM-Speicher liegen: Während bei der Originalzeigertabelle jeder Zeiger auf einen Parameter im Flash-Speicher verweist, deutet jeder Zeiger der Arbeitsseite entweder auf den Flash- oder auf den Working-Page-Speicher.
Mit dieser Herangehensweise ist das Kalibrieren mit Limited Emulation RAM möglich, ohne zu flashen. Die Anzahl und Größe der Gruppen sind flexibel, sodass verschiedene Anwendungsfälle unterstützt werden. Alle zur Unterstützung dieses Kalibrierkonzepts benötigten Informationen sind Teil der A2L-Datei.
AUTOSAR – Datei-Reparsing
INCA zeigt ab Version 7.2 SP14 den Status der AUTOSAR-Elemente im Listenfeld Datenbankobjekte an. Ein gelbes Warnsymbol auf dem AUTOSAR-Container-Icon zeigt an, dass die Daten vom aktuellen Konverter nicht konvertiert wurden. Der Nutzer kann somit sehen, welche Elemente noch manuell konvertiert werden müssen, bevor INCA sie nutzen kann. Implizites Reparsing wird ausgeführt, wenn ein genutzter Workspace solch ein AUTOSAR-Element verwendet – beispielsweise beim Öffnen eines Experiments. In diesem Fall wird automatisch ein Reparsing durchgeführt. Explizites Reparsing für einen spezifischen AUTOSAR-Dateieintrag kann über das Kontext-Auswahlmenü gestartet werden.
Calibration Data Manager (CDM) – Mehrspaltenansicht
Für die Anzeige der Quelldaten kann mit INCA 7.2 SP14 im Calibration Data Manager zwischen einer Ein- und einer Mehrspaltenansicht gewechselt werden. Für bestimmte Datentypen vom Typ ARRAY, ASCII oder Boolean können so Unterschiede zwischen bereits verglichenen Datensätzen sichtbar gemacht werden. Dabei hat jedes Datenset seine eigene Spalte, wobei der Hintergrund des Quelldatensets gelb markiert ist.
Der Zieldatensatz zeigt einen Einzelsofortvergleich mit dem Quelldatensatz an. Im Quelldatensatz wird ein Sofortvergleich über alle Datensätze angezeigt. Dabei zeigt ein Gleichheitszeichen mit Stern an, dass Ziel- und Quellwerte über alle Datensätze gleich sind. Ein Ungleichheitszeichen mit Stern bedeutet, dass Quell- und Zielwerte nicht in allen Datensätzen gleich sind. Ein Ungleichheitszeichen mit der Ziffer 1 bedeutet, dass Quell- und Zieldatensätze in genau einem Datensatz nicht übereinstimmen.
Mit Inline Compare (siehe INCA 7.2 SP11) können einzelne Werte des Quell- und Zieldatensatzes verglichen werden. Dies können sowohl Funktionen miteinander als auch Gruppen miteinander verglichen werden. Der Vergleich ist nicht auf eine bestimmte Zahl an Datensets beschränkt.
Datentyp – Unterstützen von 64-Bit-Integer-Datentypen
INCA 7.2 SP14 unterstützt auch 64-Bit-Integer-Datentypen für im Steuergerät implementierte Größen. Dabei wird der physikalische Wert auf die Genauigkeit einer Fließkommazahl mit einer Mantisse von 52 Bit beschränkt. INCA stellt daher Integer-Werte, die 52 Bit überschreiten, nur als Implementierungs-Werte dar.
Im Combined Editor kann auf die Anzeige der physikalischen Zahl zurückgewechselt werden, sofern diese darstellbar ist (Beschränkung auf 52 Bits bei Fließkommazahl).
XCP – Ergänzende Einstellung für den UDP-Quellport in INCA
Für die XCP-on-Ethernet-protokollgestützte Kommunikation kann mit INCA 7.2 SP14 ein spezifischer UDP-Quellport vorgegeben werden. Dieser kann nun im Fenster Hardwarekonfiguration (Fenster HWC) als Wert eingetragen werden. Für den XCP-Resume-Mode für UDP ist es erforderlich, dass der XCP-Master den Quellport kennt, um auf die eingehenden Frames zu erkennen.
Beim Standardverhalten ist dieser Parameter leer, was bedeutet, dass INCA einen zufälligen Quellport nutzt. Wenn der Nutzer einen spezifischen Quellport konfiguriert, wird INCA diesen als Kommunikationsparameter verwenden.
INCA-SIP – Fernsteuerung
Mit INCA 7.2 SP14 ist es möglich, einen Kalibrier- und einen Simulations-PC mit INCA-SIP (Simulink® Integration Package) zu haben. So ermöglicht eine Fernsteuerung, einen Rechner mithilfe von INCA-SIP mit einer anderen INCA-Instanz zu verbinden. Dabei wird DCOM genutzt, um INCA von INCA-SIP fernzusteuern. Hierzu wird eine Konfiguration benötigt, die DCOM zulässt. INCA und INCA-SIP müssen jeweils auf beiden Rechnern installiert sein, damit sichergestellt ist, dass alle benötigten Komponenten auf jeder Maschine gefunden werden können.
A2L- und S19-Dateien werden auf einem gemeinsam genutzten Netzwerkpfad gespeichert. Beide Rechner benötigen Zugang zu diesem Verzeichnisort; das Verzeichnis kann auf einem lokalen oder einem Netzwerklaufwerk liegen.
INCA-SIP – "Connect to INCA" bei laufendem Modell zulassen
INCA 7.2 SP14 ermöglicht Nutzern, sich mit INCA-SIP selbst dann mit einem Modell zu verbinden, wenn dieses bereits läuft oder wenn es angehalten ist. Dafür muss ein INCA-SIP-Block im Modell präsent sein und in INCA im Menü Werkzeuge beim Menüpunkt INCA-SIP die Option "Connect to INCA" ausgewählt werden.
Steuergeräte- und Konfigurationseinstellungen können bei laufendem Modell geändert werden. Diese Änderungen werden beim nächsten Verbindungsaufbau wirksam.
Wenn das Modell beim Wiederverbinden nicht neu kompiliert ist, werden schnellere Wiederverbindungsgeschwindigkeiten erzielt.
Messaufzeichnung in INCA EE – Neuer Nutzerdialog in MDA V8
Wird mit INCA 7.2 SP14 bei einer Messaufzeichnung in INCA EE der MDA V8 gestartet, ist jetzt ein neuer Nutzerdialog enthalten. Dieser öffnet sich, wenn im MDA V8 bereits eine Messdatei vorhanden ist und INCA keine XDA-Beschreibung sendet. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der MDA V8 geöffnet und der MDA-Konfigurator aktiv ist. Ist im MDA-Konfigurator jedoch bereits genau eine Messdatei enthalten, wird diese ersetzt.