Funktionen in V7.2 Service Pack 6

Im Überblick

  • Erstellung optimierter Exporte für Drive-Rekorder ES720/ES820
  • ProF – Vollständige Unterstützung für DoIP-Flashprogrammierung
  • CAN-FD-Monitoring – Container-PDUs
  • CAN-FD-Monitoring – Sichere On-Board-Kommunikation (Secured I-PDU)
  • ASAP3 – Lesen von Datenaustauschdateien in der Experimentierumgebung
  • Fortschrittsanzeige beim Öffnen von Experimenten
  • INCA-Optionen – GET/SET über COM-API oder ASAP3
  • ADM – Verwendung von Variablen im Namen von Ausgabedateien
  • Verbesserte Hardwaresuche
  • Suche nach J2534-Hardware deaktivieren
  • ES922 – Integration in INCA
  • ES584.1 – Integration in INCA
  • INCA-SIP – Unterstützung von Maskenparameter

Erstellung optimierter Exporte für Drive-Rekorder ES720/ES820

Container-PDUs enthalten mehrere Einzel-PDUs.

Bei der Verwendung eines Drive-Rekorders sind nicht alle Informationen eines INCA-Workspace und der zugehörigen Daten erforderlich. Die Größe der Exportdateien des Drive-Rekorders kann durch folgende Maßnahmen verringert werden:

  • Nur verwendete Datensets exportieren
  • CDM-Konfigurationen beim Export ausschließen
  • Applikationsverlauf beim Export ausschließen
  • Key-Variablenliste beim Export ausschließen

Durch Aktivieren der Option „Optimierter Export“ wird die Dateigröße durch folgende Maßnahmen weiter verringert:

  • Applikationsparameter werden beim Export ausgeschlossen
  • Nicht erfasste Messgrößen werden beim Export ausgeschlossen

Durch die Optimierungen ergeben sich bei der Verwendung des Drive-Rekorders folgende Vorteile:

  • Bis zu 25% Zeitersparnis beim Laden und Initialisieren eines Experiments im Drive-Rekorder
  • Um bis zu 60% kleinere Exportdateien für den Drive-Rekorder verglichen mit dem vollständigen Export
  • Bis zu 30% weniger Speicherbedarf (RAM) im Drive-Rekorder

ProF – Vollständige Unterstützung für DoIP-Flashprogrammierung

Neue Steuergeräte verwenden den ISO-13400-Standard „Diagnostics over Internet Protocol“ (DoIP), welcher das Flashen über Ethernet ermöglicht. INCA-Nutzer können entsprechende Steuergeräte dank der DoIP-Unterstützung über die INCA-ProF-Script-Engine flashen. Folgende Konfigurationsparameter wurden dazu eingeführt:

  • DOIP_IP_ADDRESS
    Statische IP-Adresse des Steuergeräts als String (IPv4- oder IPv6-Format), Beispiel: „192.168.0.100“
  • DOIP_SOURCE_ADDRESS
    16-Bit-Quelladresse des UDS-Nachrichtensenders (INCA), Beispiel: "0x0E00"
  • DOIP_TARG-ET_ADDRESS
    16-Bit-Zieladresse des UDS-Nachrichtenempfängers (Steuergerät), Beispiel: "0xE000"
  • DOIP_ENTITY_IDENTIFICATION
    6-Byte-DoIP-Einheitenkennung (EID), die ein DoIP-Steuergerät eindeutig identifiziert
  • DOIP_SUBNET_ADDRESS
    Präfixadresse des Subnetzes, das vom DoIP-Netzwerk mit dem zu flashenden Steuergerät verwendet wird (Angabe des Präfix im IPv4- oder IPv6-Format), Beispiel: „192.168.40.0/24” oder „2001:db8:abcd:0012::0/64” (die Zahl hinter dem Schrägstrich gibt die Anzahl der Präfixbits für das Subnetz an).

CAN-FD-Überwachung – Container-PDUs

Mit AUTOSAR 4.2.2 wurde eine neue Funktion zur Zusammenfassung einzelner PDU-Nachrichten (Protocol Data Unit) in so genannten „Container-PDUs“ eingeführt. Durch das Hinzufügen eines Headers zu den einzelnen PDUs, kann die Container-PDU PDUs von mehreren Quellen enthalten. So können die Vorteile, wie beispielsweise längere Nachrichten und besserer Datendurchfluss, moderner Transport-Layer, wie beispielsweise CAN-FD und Ethernet, genutzt werden. Zunächst wird diese Funktion in INCA für CAN-FD eingeführt.

Formatbeschreibung

  • INCA akzeptiert die Beschreibung für Container-PDUs aus arxml-Dateien

Auswahl von Variablen (Signalen)

  • Die in den PDUs definierten Variablen können im INCA-VSD (Variable Selection Dialog) ausgewählt und in Dateien (z. B. MDF-Dateien) aufgezeichnet werden

Signale, die in mehreren PDU definiert werden

  • INCA erstellt neben den ursprünglichen Signalen gesonderte Signale für jede PDU nach dem Schema [Ursprünglicher-Signalname].[PDU-Name]

Hinweis: Diese Funktion für alle ETAS-CAN-FD-Geräte mit BOA-Unterstützung (Basic Open API) unterstützt.

CAN-FD-Überwachung – Sichere On-Board-Kommunikation (Secured I-PDU)

AUTOSAR umfasst das Konzept für sichere On-Board-Kommunikation (Secure Onboard Communication SecOC). Das Konzept wird ab INCA V7.2 SP6 unterstützt.

Zur Vorbeugung gegen böswillige Angriffe auf die Infrastruktur moderner Fahrzeuge hat AUTOSAR eine Funktion eingeführt, mit der jede Nachricht dahingehend überprüft werden kann, dass sie vom originären Gerät versendet wurde und somit nicht manipuliert wurde. Zur Überprüfung werden der PDU ein so genannter „Freshness Value“ und ein Nachrichtenauthentifizierungscode (Message Authentication Code, MAC) angefügt. Die resultierende PDU ist eine gesicherte I-PDU (Secured I-PDU). INCA unterstützt das Messen und Aufzeichnen von Signalen, die in gesicherten I-PDUs in AUTOSAR-Dateien zur CAN-FD-Überwachung definiert wurden.

ASAP3 – Lesen von Datenaustauschdateien in der Experimentierumgebung

Diese Funktionalität, die INCA in der Experiment Environment bietet, kann jetzt über API-Befehle ausgeführt werden.

Wenn ein ASAP3-Client, beispielsweise ein Prüfstand, in einem Datensatz definierte Parameterwerte aktualisieren muss, kann dies nun über eine neue Funktion des INCA-ASAP3-Servers erfolgen.

Der Server unterstützt einen ASAP3 EXTENDED SERVICE, um INCA den Namen und den Pfad der Datenaustauschdatei, die INCA in die aktuelle Arbeitsseite kopieren soll, mitzuteilen:

  • Der Pfad kann ein lokaler oder ein Netzwerkpfad sein.
  • INCA berücksichtigt die aktuellen Kopiereinstellungen
  • INCA unterstützt das Lesen/Schreiben der Kopiereinstellungen über ASAP3

Fortschrittsanzeige beim Öffnen von Experimenten

Mit der verbesserten Fortschrittsanzeige kann der Nutzer die voraussichtliche Ladezeit besser abschätzen.

Das Öffnen großer Experimente kann längere Zeit in Anspruch nehmen. Der Nutzer möchte in diesem Fall absehen können, wann das Experiment einsatzbereit ist. Dazu wurde die Fortschrittsanzeige für das Laden von Experimenten verbessert. Der Fortschritt wird detaillierter angezeigt. Zusätzlich wird der aktuelle Prozessschritt angezeigt, beispielsweise wenn eine Umgebung, ein Rekorder oder eine Ebene geöffnet werden oder Hardware initialisiert wird.

INCA-Optionen – GET/SET über COM-API oder ASAP3

Variablen können als Platzhalter verwendet werden, um die Namensstruktur einer CDM-Ausgabedatei festzulegen.

Die INCA-COM-API unterstützt GET- und SET-Befehle, um auf INCA-Optionen zuzugreifen. Der INCA-ASAP3-Server ermöglicht die Verwendung der Befehle mit den Parametern „GetOption“ und „SetOption“ in einem ASAP3-EXTENDED-SERVICES-Befehl. Eine genaue Auflistung aller Optionen, die gelesen oder geschrieben werden können, finden Sie in der INCA-CEBRA-Dokumentation, die Bestandteil der INCA-Installation ist.

ADM – Verwendung von Variablen im Namen von Ausgabedateien

Wenn viele Dateien erstellt werden, ist es sinnvoll bereits vorhandene Informationen wiederzuverwenden. INCA-ADM (Applikationsdatenmanager) unterstützt die Verwendung von Systemvariablen bei der Benennung von Ausgabedateien. Bei Verwendung dieser Funktion werden im Namen der Ausgabedatei automatisch die Werte der entsprechenden Variablen verwendet.

Verbesserte Hardwaresuche

INCA sucht nur nach Hardware, die mit den ausgewählten Schnittstellen verbunden ist.

Der Hardwaresuche-Dialog wurde verbessert, um die Effektivität bei Suche nach Hardwareschnittstellen zu verbessern. Für Ethernet- und USB-Hardware ist die Suche jetzt bis zu acht Mal schneller.

Suche nach J2534-Hardware deaktivieren

Nutzer können einstellen, dass J2534-Schnittschnellengeräte bei der Suche nach Hardware nicht berücksichtigt werden.

Der Nutzer kann die Suche nach J2534-Hardwaregeräten deaktivieren, um Pop-Up-Fenster von J2534-Hardware von Fremdanbietern zu vermeiden. Der Standardwert für diese neue Nutzeroption kann auch in der INI-Datei festgelegt werden.

ES922 –Integration in INCA

Das neue ES584.1-Gerät bietet einen CAN-FD- und einen LIN-Kanal.

Das ES922 ist ein CAN-FD-Modul für das Prototyping- und Schnittstellenmodul ES910.3. Das ES922 stellt zwei CAN-FD-Schnittstellen bereit, die von INCA wahlweise als CAN- oder CAN-FD-Ports für Monitoring, XCP, UDS und ProF-Flashen verwendet werden. Dabei wird sowohl die ISO-konforme als auch die nicht-ISO-konforme Version des CAN-FD-Protokolls unterstützt.

ES584.1 – Integration in INCA

Das USB-Modul ES584.1 bietet folgende Schnittstellen:

  • 1 x CAN-/CAN-FD-Kanal
  • 1 x LIN-Kanal
  • Gleichzeitige Verwendung beider Kanäle mit einem Y-Kabel
  • Unterstützung der ISO-konformen und nicht-ISO-konformen Version des CAN-FD-Protokolls

INCA-SIP – Unterstützung von Maskenparametern

Die Maskenparameter einer S-Funktion werden angezeigt, wenn man einen S-Funktionsblock doppelt klickt.

Das Verhalten von S-Funktionen von MATLAB®/Simulink® kann über Maskeneinstellungen kontrolliert werden. Die Maskeneinstellungen werden im Blockdialog angezeigt, wenn man einen S-Funktionsblock doppelt klickt.

Maskeneinstellungen von S-Funktionen können über INCA-SIP appliziert werden.

INCA-SIP unterstützt ab sofort die Applikation der Einstellungen für Eingabefelder, Kontrollkästchen und Pop-up-Fenster in INCA.