Details

Mit dem FETK hat ETAS eine neue Schnittstelle entwickelt, die das Steuergerät und die Host-Anwendung über XCP via Gigabit Ethernet verbindet. FETKs werden in den beiden Ausführungen FETK-T und FETK-S angeboten.  In der Handhabung unterscheiden sich diese nicht: Beide werden mit einem Kabel des gleichen Typs an das Schnittstellenmodul angeschlossen, mit dem sie über das effiziente, latenzoptimierte FETK-Protokoll kommunizieren. Via ES89x-Modul können Anwendungen per XCP-Protokoll auf die FETK-Steuergeräteschnittstelle zugreifen, was eine einfache Integration mit kundenspezifischen Lösungen oder Werkzeugen Dritter ermöglicht.

Über die FETK- Mikrocontroller-Schnittstelle werden Signale aus dem Steuergerät im Fahrzeug oder am Prüfstand erfasst und an das ES89x-Modul übertragen. Von dort werden sie zusammen mit Daten aus anderen Quellen an einen PC oder Laptop übertragen, wo sie in INCA online verarbeitet werden. Dabei werden die Daten auf der gesamten Strecke vom FETK zum INCA-Host-Rechner über Gigabit Ethernet transportiert. Über den gleichen Übertragungsweg können Kennwerte im Steuergerät vom Anwender oder von einer Automatisierung vorzugsweise mit INCA geändert werden.

Für Messzwecke kann mit dem FETK-T ein maximaler Durchsatz von Daten erreicht werden. Die Messwerte lassen sich mit einer Rohdatenrate von bis zu 300 Mbit/s über die Trace- / AURORA-Schnittstelle aus dem Steuergerät erfassen. Das hat fast keine Auswirkungen auf das Laufzeitverhalten des Mikrocontrollers im Steuergerät, weil Trace-Daten unabhängig vom Steuergeräteprogramm durch ein automatisches Kopieren der Werte der relevanten Messsignale, welche die µC-Cores in RAM-Zellen schreiben, generiert werden. 

Im FETK-T werden die Trace-Daten, welche Zeitstempel, Speicheradressen, Werte und Trigger-Events umfassen, in ein Spiegel-RAM geschrieben. Dort werden sie aus den verschiedenen Messrastern in Bezug auf den Trigger-Zeitpunkt selektiert und dadurch reduziert. Bei der Übertragung der reduzierten Daten werden über die gesamte Strecke vom FETK bis zur INCA V7.2 Anwendung auf dem Host-Rechner aktuell bereits 20 MB/s erreicht. Aufgrund der hohen Rohdatenrate des µC-Trace-Mechanismus lassen sich mit dem FETK-T Signale von Vorgängen mit Wiederholfrequenzen von bis zu 200 kHz ebenfalls zeitgenau aus der Steuerung erfassen. Für Prototyping- und Konfigurations-Zwecke wird die Debug-Schnittstelle des Mikrocontrollers sowohl beim FETK-S als auch beim FETK-T verwendet.

Der FETK-S liefert mittels µC-Anbindung via Debug-Schnittstelle eine Messperformanz, die für viele Applikationsaufgaben vollkommen genügt. Mit einem kleinen, 46 mm x 25 mm großen Gehäuse ist dieser FETK-Typ ideal für den Einbau in Seriensteuergerätegehäuse geeignet, wodurch sich Kosteneinsparungen in Applikationsprojekten erzielen lassen.