INTECRIO-RP – Rapid Prototyping
Validierung unter realen Bedingungen
Die härteste Testumgebung ist immer noch das reale Umfeld. Mit dem Add-on ETAS INTECRIO-RP lassen sich Steuerungs-, Regelungs- oder Diagnosefunktionen unter realen Bedingungen validieren und verifizieren – auch im Fahrzeug. Dies ermöglicht realitätsnahe Tests.
Dabei kann INTECRIO-RP nahtlos Modelle und Daten aus der Virtual-Prototyping-Konfiguration übernehmen. Über die ETAS-Rapid-Prototyping-Hardware können Prototypen in bestehende Steuergeräte-Fahrzeugnetzwerke eingebunden werden. In einer Bypass-Anwendung (über ETK, XETK, FETK und XCP) ermöglicht INTECRIO-RP, die Rapid-Prototyping-Hardware als Simulationscontroller zu verwenden und berechnet die Parameter für neue Steuergerätefunktionen.
Auf Hardware-Seite unterstützt INTECRIO-RP die leistungsstarken Mess-, Applikations- und Prototyping-Module der Familie ES800, die kompakten Rapid-Prototyping-Module der Familie ES900, die Daisy-Chain-Module der Familien ES400, ES600 und ES930 sowie die Steuergeräteschnittstellen ETK und XCP. Selbstverständlich können alle von INTECRIO-RP erzeugten Prototyping-Modelle von INCA verwendet werden.
INTECRIO-RP sorgt systematisch für eine qualitative Verbesserung des Entwicklungsprozesses. Korrekturschleifen werden reduziert, da einmal validierte Softwarefunktionalität über verschiedene Prozessschritte hinweg wiederverwendet werden kann. Dies geschieht durch strikte Trennung des Software-Funktionsmodells von der Konfiguration der Prototyping-Hardware, des Betriebssystems und der Instrumentierung.
Prototyping-Targets
Um den Anforderungen unterschiedlichster Anwendungen gerecht zu werden, bietet ETAS verschiedene fahrzeugtaugliche Prototyping-Targets an. Sie werden alle von INTECRIO-RP unterstützt.
Die kompakten Hardwaremodule der Produktfamilie ES900 stellen vollständige Prototyping-Funktionalitäten auf kleinstem Raum zur Verfügung. Die Module ES920, ES921 und ES922 erweitern dabei die ES910 um FlexRay-, CAN- und CAN-FD-Funktionalität. Auch das Multi-I/O-Modul ES930 und alle Module der ES400- und ES630-Familie werden unterstützt.
Vorteile
- Steuerungs-, Regelungs- oder Diagnosefunktionen lassen sich unter realen Bedingungen validieren und verifizieren – auch im Fahrzeug
- Übernahme von Modellen und Daten aus der Virtual-Prototyping-Konfiguration
- Einbindung von Prototypen in bestehende Steuergeräte-Fahrzeugnetzwerke
- Verwendung von Rapid-Prototyping-Hardware als Simulationscontroller in Form einer Bypass-Anwendung; auch Multi-ECU-Bypassing mit mehreren Steuergeräten ist gleichzeitig möglich
- Unterstützung der Rapid-Prototyping-Hardware von ETAS sowie der Steuergeräteschnittstellen ETK, XETK, FETK und XCP
- Verwendung von in INTECRIO-RP erzeugten Prototyping-Modellen in INCA
- Fahrzeugtests mit den kompakten Protoytping- und Schnittstellenmodulen der ES900-Familie und den besonders leistungsstarken Mess-, Applikations- und Prototyping-Modulen der ES800-Familie
Anwendungsbeispiel: Dieselmotorenentwicklung bei der Daimler AG
Das Verhalten neuer Steuerungs- und Regelfunktionen für die Turboaufladung von Vierzylinder-Dieselmotoren der Transporter-Baureihen von Mercedes-Benz spezifizierten die Software-Entwickler der Daimler AG in Untertürkheim in MATLAB®/Simulink®.
Die Herausforderung
Vor einer Integration in die Steuergerätesoftware sollten die neuen Funktionen im Fahrzeug validiert werden.
Die Lösung
Mit ETAS INTECRIO und dem Add-on INTECRIO-RP konnten die Entwickler neue Funktionen in die Motorsteuerungssoftware über Freischnitte integrieren und mit dem kompakten Prototyping- und Schnittstellenmodul ES910 von ETAS unmittelbar im Fahrzeug validieren und testen.
Die Vorteile
Durch den Einsatz von Modellen und Rapid-Prototyping-Methoden können Steuergerätefunktionen effektiver, schneller und zuverlässiger entwickelt werden.
Neue Konzepte lassen sich realisieren und im Fahrzeug validieren, bevor der Steuergerätelieferant die Spezifikation für die Umsetzung einer neuen Steuergerätefunktion erhält.
Im Zuge der Validierung können Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden, wodurch sich zeit- und kostenaufwändige Iterationen in der Software-Entwicklung vermeiden lassen.
Gleichzeitig können die Kennwerte von Funktionsmodellen bei der Erprobung im Fahrzeug bereits unter realen Bedingungen genau kalibriert werden.
Bei der Integration der Funktion ins Steuergerät können die Kalibrierdaten später einfach übernommen werden.